Das achttägige Lichterfest Chanukka beginnt in diesem Jahr am Abend vom Sonntag, 28. November und endet am Abend vom Montag, 6. Dezember.
Chanukka ("Einweihung") ist neben Purim, dem "jüdischen Karneval", ein weiteres Freudenfest im jüdischen Jahreszyklus und erinnert an die Wiedereinweihung des von den hellenistischen Eroberern geschändeten zweiten Tempels nach dem Sieg der Hasmonäer unter ihrem Anführer Judas Makkabäus im Jahr 164 oder 165 vor der Zeitrechnung.
Nach der Rückeroberung und der Reinigung des Tempels sollte die Menora, der siebenarmige Leuchter im Tempel, wieder entzündet werden. Aber es gab kein geweihtes Öl mehr bis auf einen winzigen Rest, den der Hohepriester versteckt hatte. Dieser geringe Vorrat reichte (eigentlich) nur für einen Tag. Dennoch brannte das Licht acht Tage lang, bis neues Öl gewonnen werden konnte. Zum Gedenken an dieses Wunder hat jeder Chanukkaleuchter acht Lichtquellen und einen Schamasch (Diener) zum Anzünden der Lichter.
An Chanukka feiert man traditionell nicht (nur) den glorreichen Sieg der kleinen Schar der Hasmonäer über die feindliche Übermacht, sondern Gottes Großtat, die sich in dem Wunder manifestiert.
Jeden Tag wird ein Licht mehr angezündet, bis am Ende alle acht brennen.
Chag Sameach - Frohes Fest!
Dreh den Dreidel
Chanukka ist in erster Linie ein häusliches Fest. Die Lichter des Chanukkaleuchters müssen mindestens eine halbe Stunde brennen. In dieser Zeit ruht jede Arbeit. Es ist üblich geworden, dass sich die Familie in dieser Zeit mit Beten, Singen und Spielen beschäftigt. Besonders beliebt bei den Kindern ist zu Chanukka das Dreidel-Spiel. Der Dreidel ist ein Kreisel mit vier Seiten.
Die Spielregeln
Jede Seite des Dreidels zeigt einen anderen hebräischen Buchstaben: נ (Nun), ג (Gimel), ה (He), ש (Schin). Sie stehen für den Satz:
Nes gadol haja scham.
(„Ein großes Wunder ist dort geschehen.“)
Das Spiel wird auch heute noch zu Chanukka zumeist um Süßigkeiten oder um kleinere Münzbeträge gespielt. Die Spieler drehen reihum den Dreidel. Die Seite, welche nach oben zeigt, gibt den Gewinn an:
- נ Nun = (jiddisch נישט nisht, ‚nichts‘) – Man gewinnt nicht, verliert aber auch nichts.
- ג Gimel = (jidd. גאַנץ gants, ‚ganz‘, d. h. „alles“) – Man gewinnt den gesamten Kasseninhalt, danach muss jeder Spieler wieder ein Stück in den Pott legen.
- ה He = (jidd. האַלב halb) – Man gewinnt die Hälfte der Kasse (aufgerundet).
- ש Schin = (jidd. שטעל אײן shtel ayn, ‚stell ein‘, d. h. „leg [ein Stück] ein“) – Man muss ein Stück in die Kasse legen. Wer nichts mehr in die Kasse legen kann, scheidet aus.
Der Song zum Dreidel
Es gibt sogar ein berühmtes Kinderlied über den Dreidel:
Maos Zur
Das traditionelle Chanukka-Lied ist "Maos Zur":
Lecker
Kulinarisch dürfen auf den abendlichen Chanukka-Partys im Freundes- oder Familienkreis Latkes (Kartoffelpuffer) und Sufganiot ("Berliner Ballen") nicht fehlen. Beide Speisen symbolisieren vor allem eines: Öl. ;-)
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