Die Initiative „Jüdisch in Attendorn“ lädt am Freitag, 12. November 2021, unter dem Motto „Geh Denken“ zum öffentlichen Reinigen der 14 Stolpersteine ein.
Zu Beginn der 1990er Jahre hat der Kölner Künstler Gunter Demnig das Projekt „Stolpersteine“ ins Leben gerufen. Stolpersteine sind kleine Gedenksteine, die an die Vertreibung und Ermordung von Juden und anderweitig Verfolgter und Geschändeter in der Zeit des Nationalsozialismus erinnern.
Auf den 10 x 10 cm großen Granitquader mit eingelegter Messingplatte sind der Name, der Geburtstag und -ort sowie der Todestag der jüdischen Mitbürger eingraviert, die während der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern oder anderswo umgebracht wurden oder die den Freitod vor dem befohlenen Abtransport wählten. Die Steine sind vor Wohnungen oder besonderen Plätzen, die für die ehemaligen Mitbürger von besonderer Bedeutung waren, verlegt worden.
In Attendorn wurden in den Jahren 2006 und 2008 insgesamt 14 Stolpersteine an den vier Standorten Niederste Straße, Kölner Straße, Wasserstraße und Am Gerbergraben/Bleichergasse verlegt.
„Die Messingplatten müssen von Zeit zu Zeit gereinigt werden“, erklären Hartmut Hosenfeld und Tom Kleine von der Initiative „Jüdisch in Attendorn“, die hinzufügen: „Gleichzeitig kann damit das Gedächtnis der Bevölkerung aufpoliert werden.“
Der Termin im November wird alljährlich nicht zufällig ausgewählt, denn er liegt um die Jahrestage der Novemberpogrome vom 9. und 10. November 1938. An diesen beiden Tagen wurden wie im gesamten Land auch die Juden in Attendorn zu Opfern der von den Nationalsozialisten von langer Hand geplanten Übergriffe.
Neben der Reinigung der Stolpersteine werden die Initiatoren am 12. November an jedem Standort Informationen zu den betreffenden Opfern des Holocaust vermitteln.
Jeder Interessierte ist zu dieser Veranstaltung eingeladen. Die Reinigungsmittel bringen die Initiatoren mit. Treffpunkt ist um 15 Uhr vor der Rossmann-Filiale in der Wasserstraße.
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