Der Minna-Ursell-Platz in Attendorn

Historische Aufnahme von Minna Ursell.
(Bildquelle: Archiv Hosenfeld)

Die Hansestadt Attendorn bekommt einen Minna-Ursell-Platz. In seiner Sitzung am 2. September 2020 hat der Hauptausschuss einen einstimmigen Beschluss gefasst.

 

Die Straße „Im Hohl“ im Zentrum Attendorns erhält in dem Bereich zwischen den Einmündungen „Breite Techt“ und „Wasserstraße“ die Bezeichnung „Minna-Ursell-Platz“. An dieser Stelle befand sich der letzte Gebetraum der früheren jüdischen Gemeinde Attendorns, worauf heute an gleicher Stelle die im Jahr 1988 errichtete Gedenktafel hinweist.

 

Die Initiative „Jüdisch in Attendorn“ hatte mit Schreiben vom 11.09.2018 darum gebeten, den Bereich vor der Gedenktafel „Im Hohl“ in der Attendorner Innenstadt in „Minna-Ursell-Platz“ zu benennen. Die Gedenktafel wurde 1988 in der Hauswand eines Neubaus in der Straße „Im Hohl“ verankert, an dessen Stelle sich früher einmal in dem Vorgängergebäude der ehemalige jüdische Betraum befunden hatte.

 

Die Initiative begründete ihren Antrag im Zusammenhang mit dem 80. Jahrestag der Novemberpogrome darin, dass Minna Ursell die Namensgeberin der Anfang des letzten Jahrhunderts durch Familie Ursell begründeten „Minna-Ursell-Stiftung“ sei, die seinerzeit sich in besonderer Weise der Unterstützung der Bedürftigen in Attendorn verschrieben habe.

 

Der Verein für Orts- und Heimatkunde Attendorn begrüßte die Benennung des Straßenbereiches in seiner Stellungnahme vor der Gedenktafel ausdrücklich. Der „Heimatverein“ wies darauf hin, dass der Name „Minna Ursell“ nicht nur für die gleichnamige Stiftung, sondern stellvertretend für die vielen Aktivitäten zu wohltätigen Zwecken stehe, die nicht nur die Familie Ursell, sondern auch die anderen Attendorner jüdischen Familien zur Unterstützung armer Attendorner Bürger unternommen haben. Von daher sei auf diesem Wege zu Recht mit der Neubenennung einer Straße an die frühere jüdische Gemeinde in Attendorn zu erinnern.

 

Die Wohltäterin Minna Ursell - Eine Biografie aus Attendorn

Minna Ursell kann als eine der größten Wohltäterinnen der Stadt Attendorn bezeichnet werden. Über die „Minna-Ursell-Stiftung“ wurde in der Hansestadt konfessionsübergreifend sehr viel Gutes bewirkt.

 

Zur Biografie von Minna Ursell

 

Gerhard-Stern-Straße

Der Minna-Ursell-Platz ist die zweite Straße in Attendorn, die nach einem Angehörigen der früheren jüdischen Gemeinde benannt ist.  Seit 2006 gibt es im Neubaugebiet Biekhofen/Wippeskuhlen die Gerhard-Stern-Straße in Erinnerung an den 1913 in Attendorn geborenen Gerhard Stern, der in Israel unter dem Namen Gabriel Stern durch sein Leben und Wirken zu einem hohen Bekanntheitsgrad kam.

Straßenschild Gerhard-Stern-Straße

Aller guten Dinge sind Drei

Nach dem Else-Tump-Weg und dem  Schwester-Gerharda-Weg ist der Minna-Ursell-Platz erst die dritte Straße in Attendorn, die einer weiblichen Persönlichkeit gewidmet ist.

 

Danke

Die Initiative "Jüdisch in Attendorn" bedankt sich bei der Hansestadt Attendorn, insbesondere bei Michael Koch vom Tiefbauamt und bei Karl-Josef Hammer vom Ordnungsamt, sowie bei Gabriele Schmidt vom Heimatverein und den Vertreterinnen und Vertretern des Hauptausschusses für die Realisierung des "Minna-Ursell-Platzes".

 

Für uns geht ein Traum in Erfüllung.