Im Jahr 1460 beschließt der Stadtrat von Frankfurt/Main, die jüdische Bevölkerung in einem eigenen Bezirk anzusiedeln. Zunächst leben nur wenige Familien in der schmalen Gasse entlang der alten Stadtmauer. Im 17. Jahrhundert aber wohnen hier etwa 3000 Menschen. Die Frankfurter Judengasse entwickelt sich zu einem der bedeutendsten Zentren jüdischen Lebens in Europa.
Als die Stadt Frankfurt/Main im Jahr 1987 ein neues Gebäude für die Stadtwerke errichten will, stößt man auf Fundamente von Häusern der berühmten Judengasse.
Nach öffentlichen Kontroversen wird mit einem Teil der Funde ein Museum eingerichtet. Dieses Museum hat nun neue Gestalt angenommen. Der Eingang wurde an die Battonnstraße verlegt und betont den Zusammenhang mit anderen historischen Aspekten des Ortes: der Deportation und Vernichtung der Frankfurter Juden, der Börneplatzsynagoge und dem alten jüdischen Friedhof.
Inmitten der begehbaren archäologischen Ausgrabungen der Judengasse eröffnet eine sehenswerte Ausstellung verschiedene Perspektiven auf jüdisches Alltagsleben in der Frühen Neuzeit.
Sie bringt Objekte zum Sprechen, die einst vor Ort gefertigt oder genutzt wurden. Im Fokus stehen dabei die vielfältigen Beziehungen, die die Einwohner der Judengasse mit den christlichen Bewohnern der Stadt, dem Frankfurter Rat und Kaiser unterhielten, sowie die Literatur und Musik, die vor Ort entstand, gelesen oder gedruckt wurde.
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Impressionen
(Alle Fotos: Tom Kleine)
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